Die Outdoor-Pferdedecke

Outdoor Pferdedecken

Einführung

Reine Stalldecken sind kaum noch gefragt. Die meisten Pferde haben während der kalten Jahreszeit einen Paddock, Auslauf oder sogar Weide zur temporären Verfügung. Da das Umdecken oftmals in Pensionsställen gar nicht angeboten wird, oder zusätzliche Gebühren kostet, wählen die meisten Pferdebesitzer eine Outdoordecke.

Die modernen Outdoordeken bestehen aus High-Tec-Materialien, also Membran-Stoffen, wie die menschlichen Sport-Outdoorkleidung. Sie sind wasserdicht, atmungsaktiv und leiten die Feuchtigkeit nach außen weiter.

Neben der Wahl des richtigen Materials sollte der Pferdebesitzer  die Haltungsform und den Pferdetyp sowie die eigenen  Ansprüche mit einfließen lassen. Natürlich spielt auch das vorhandene Budget eine wesentliche Rolle. Billiger ist nicht unbedingt schlechter, teuer nicht unbedingt notwendig. Es sollte aber beachtet werden: Je artgerechter ein Pferd gehalten wird (Offenstall, Aktivstall, ganztägig Auslauf mit andere Pferden  etc.) desto hochwertiger sollte die Decke gewählt werden.

Auf die richtige Füllung und vor allem die korrekte Passform sollte man, um das Wohlbefinden des Pferdes nicht zu reduzieren, allergrößten Wert legen.

Material außen

Einfach nicht aus den Köpfen der Pferdebesitzer zu bekommen, ist die Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit der Decke an der Denier-Zahl zu messen. Hierfür ist einzig und allein das Außenmaterial verantwortlich. Die Denierzahl sagt lediglich aus, aus welcher Fadenstärke das Material besteht. Ein 600D Faden ist dünner und leichter als ein 1200D Faden.

Polyester bzw. Polyprophylene ist der am häufigsten verwendetet Stoff, aus dem Pferdedecken hergestellt werden.  Es handelt sich um ein robustes Material aus einer glatten Faser.

Nylon ist das widerstandsfähigste Material, vor allem ballistisches Nylon ist extrem reißfest.

Die Webart spielt auch bei der Haltbarkeit eine Rolle. Besonders zu empfehlen ist die sogenannte Rip-Stop Webart, bei der ein dickerer Faden in Karo-Form eingearbeitet wurde, um im Falle einer Beschädigung ein weiterreißen zu verhindern.

Die Membrane der Materialien verhindern ein Eindringen der Feuchtigkeit von außen und transportieren wiederrum die Feuchtigkeit von innen nach außen.

Dennoch kann es vorkommen, dass einfach ein gewisser Sättigungsgrad erreicht ist und eine Decke temporär wasserdurchlässig wird, denn absolut wasserdicht wäre ein Plastikumhang, der aber nichts atmungsaktiv ist.

 Material innen

Im Brustbereich sollte eine Decke grundsätzlich ein glattes Nylon- oder Polyesterfutter haben, damit die Decke in der Bewegung mit rutschen kann. Eine Decke der diese Ausstattung fehlt, aber dennoch richtig gut passt, kann man ein sogenannten Stretch Rug Basic unterziehen.

Eine Decke die überall ein glattes Nylon- oder Polyesterfutter hat, poliert die Pferde regelrecht. Dieses Futter ist insbesondere für frisch geschorene Pferde geeignet, da eine Decke mit einem Fleecefutter durch die Stoppelhaare gestoppt wird und in der Bewegung nicht mehr mitgehen kann.

Ein Fleeceinnenfutter zieht die Feuchtigkeit relativ schnell aus dem Pferdefell und leitet diese nach außen weiter.  Diese Decken rutschen nicht so komfortabel auf dem Pferd, so dass die Decken nicht immer wieder in die richtige Lage zurück rutschen, sondern schief auf dem Pferd bleiben, was unangenehm wirken kann.

Spezielles Dry-Fleece Futter ist ein dünnen Hochleistungsfleece, welches schnell den Pferdeschweiß aufnimmt und nach außen weiterleitet. Dieses Innenfutter hat eine Abschwitzwirkung kann kann direkt nach dem Reiten auf das Pferd gelegt werden.

Pferde die Bewegungsintensiv gehalten werden, wie Aktiv-Stall oder Offenstall sollten vorzugsweise eine Decke mit Nylon- oder Polyfutter tragen, da diese Decken immer wieder in die optimale Lage zurück rutschen.

Füllungen

Light Decken mit Nylon- oder Poly Inning sollten nur während wärmerer Temperaturen auf das Pferd gelegt werden. Idealerweise vom Frühjahr bis Herbst. 

Bei geschorenen Pferden ist eine Decke mir mehr Füllung angebracht, da die natürliche Wärmeisolierung  des Fells durch die Schur von der Decke übernommen werden muss.

Mittlerweile gibt es sehr viele verschiedene Füllungen: No Fill, 50 Gramm Füllung, 100 Gramm Füllung, 200 Gramm Füllung, 200 Gramm Füllung, 250 Gramm Füllung, 300 Gramm Füllung, bis hin zu 400 Gramm und mehr.

Wie viel Füllung das eigene Pferd benötigt, lässt sich wirklich richtig einfach feststellen:
Fasse unter die Decke über den Rücken entlang. Füllt es sich warm an, liegt die richtige Decke auf dem Pferd. Füllt es sich kalt und auch klamm an, sollte die nächst höhere Füllung gewählt werden. Füllt sich das Pferd sehr warm und feucht an, ist die Decke zu warm und es sollte eine Decke mit einer niedrigeren Füllung gewählt werden.

 Passform

Eine gute Passform der Pferdedecke ist extrem wichtig für das Wohlbefinden des jeweiligen Pferdes.  Eine Decke sollte nicht scheuern, die Bewegungsfreiheit nicht einschränken und nicht verrutschen.

Zusammgefasst die wichtigsten Punkte, auf die man achten sollte.

Halsausschnit:

Dieser sollte nicht zu weit sein, so dass die Decke nach hinten rutscht und auch nicht zu eng sein, so dass das Pferd eingeengt wird, wenn es den Kopf herunternimmt

Der Halsausschnitt sollte nicht am Widerrist einschnüren.

Brustbereich:

Der Brustbereich einer Decke sollte mit einem Nylon Inning unterlegt sein, damit die Decke in der Bewegung reibungslos rutschen kann. Sollten Sie feststellen, dass das Innenmaterial der Decke sich kaputt geht, ist dies immer ein Zeichen dafür, dass die Decke im Brustbereich zu eng sitzt

Länge:

Wir bei Profi-Tack haben die besten Erfahrungen mit dem vermessen des Rückens gemacht. Vor dem Widerrist setzt du das Maßband  und vermisst den Rücken bis zum Ansatz der Schweifrübe. Das Maßband sollte locker auf dem Pferderücken liegen und nicht gespannt werden. Die nächst größere Deckenlänge wählst du bitte. Hast du kein Maßband zu Hand, kannst du einen Strick nehmen. Diesen kannst du dann an einem Zollstock halten und so das Maß ablesen.

Natürlich fällt jede Decke anders aus, so dass deine Pferd bei dem einen Deckenmodell 135 cm trägt und bei anderen Modell 145 cm.

Jeder Internet-Händler oder Fachhändler vor Ort, sollte in der Lage sein, eine Decke nachzumessen, um wegen der richtigen Größe zu beraten.

Als Faustregel gilt, hast du ein Pferd mit breiter Brust, so wähle die Decke eine Nummer größer.

Deine neue Decke ist da

Egal ob du deine neue Decke online oder bei einem Reitsportfachhändler deine Vertrauens vor Ort gekauft hast, du weißt meistens noch nicht, ob die Decke wirklich passt. Bitte unbedingt vor dem Kauf den Reitsportfachhändler fragen, ob du die Decke nach dem Kauf umtauschen darfst. Jedes Deckenmodell fällt ein kleines bisschen anders aus.

Du legt deinem Pferd eine saubere Abschwitzdecke auf und erst dann legst du die neue Decke zur Überprüfung der Passform auf. Solltest du die Decke umtauschen müssen, könnte es dir verwehrt werden, wenn die Decke schmutzig ist.

Die Brustschnallen und die Kreuzbauchgurtung müssen nun korrekt eingestellt werden. Sitz die Decke gut, während das Pferd steht, probierst du jetzt aus, ob die Decke auch sitzt, während das Pferd sich bewegt. Daher lass das Pferd durch eine andere Person in möglichst allen Gangarten führen und schaue dir genau an, ob die Decke irgendwo spannt, oder nach hinter den Widerrist rutscht. Sind die Gehfalten (sofern vorhanden) geschlossen während das Pferd steht, und hat das Pferd genügend Platz, wenn es den Kopf herunternimmt, um zu fressen.

Pflege

Hygiene ist wichtig bei einer Pferdedecke. Eine regelmäßige Reinigung durch eine gute Deckenreinigungsfirma sollte unbedingt erfolgen. Wenn ein Pferdebesitzer eine Regendecke ohne Füllung in der eigenen Waschmaschine wäscht, sollte unbedingt ein spezielles Deckenwaschmittel verwendet werden.

Die Pferdedecken funktionieren wir funktionelle Outdoor-Kleidung. Mebranen leiten die Feuchtigkeit nach außen weiter. Wenn diese durch ein falsches Waschmittel verklebt werden, ist die Atmungsaktivität nicht mehr gegeben, die Decke ist unbrauchbar geworden.

Auch bei einer ungeeigneten Imprägnierspülung besteht die Gefahr, dass die Membranen verkleben und die Funktionstüchtigkeit der Decke nicht mehr gegeben ist.

Bei einer Decke mit Fleece-Innenfutter sollte die Innenseite regelmäßig abgebürstet werden, um die Pferdehaare und groben Schutz zu entfernen.

Reklamationen

Kein Grund für eine Reklamation beim Händler oder Hersteller sind folgende Defekte:

-          Das Innen-Linning der Decke im Brustbereich scheuert sich auf. Das Problem tritt nur auf, wenn die Decke im Brustbereich zu eng ist und dafür ist der Händler/Hersteller nicht verantwortlich

-          Die Bauchgurtung ist herausgerissen. Die Bauchgurtung, optimal eine Kreuzbauchgurtung, ist in die Decke eingenäht. Wenn die Kreuzbauchgurtung nicht korrekt eingestellt ist, kann es passieren, dass ein Pferd in a) die zu lang gelassen Gurte tritt und diese herausreißt oder b) bei zu kurzer Einstellung der Bauchgurte kann es zu Spannungen kommen, wenn das Pferd sich wälzt. In beiden Fällen ist der Händler/Hersteller nicht verantwortlich.

-          Die Decke hat nach Benutzung Löcher. Selbst das stärkste Außenmaterial ist kein Panzer. Wenn Pferde sich an rauen z. B. Holz reiben oder beim Spielen miteinander die Decke beschädigen, ist weder der Händler noch der Hersteller dafür verantwortlich

-          Das Pferd ist unter der Decke nass, also ist die Decke undicht. Tatsächlich kommt es sehr selten vor, dass eine Outdoor Decke tatsächlich undicht ist. Eine der häufigsten Ursache, dass ein Pferd unter der Decke nass und sogar kalt ist, findet sich im sogenannten Kondensationseffekt.  Die Atmungsaktivität kann nur funktionieren, bei einem Zusammenspiel der Temperatur unter der Pferdedecke und der Außentemperatur. Sobald eine gewisse Körperwärme des Pferdes fehlt, kann die angesammelte Feuchtigkeit nicht mehr durch die Membranen des Stoffes nach außen dringen. Pferde, die gerne toben, oder grundsätzlich zum schwitzen neigen, sollten auf jeden Fall eine ganz leichte Füllung (z.B. 50 Gramm) in der Decke haben, damit die Atmungsaktivität funktioniert. Oftmals hilf auch eine Fleecedecke unter die Regendecke zu ziehen. Eine reine Regendecke ohne Füllung und Nylon-Inning sollte wirklich nur während der Übergangszeiten auf dem Pferd liegen, auf keinen Fall bei kalten Temperaturen. 

Je nach Halsausschnitt der Decke, kann Feuchtigkeit unter die Decke dringen, die das Innenfutter der Decke weiter „hineingesaugt“ und somit der Eindruck entsteht, dass die Decke undicht ist.

Kleine Bisslöcher von Pferdekumpels sind oftmals von außen nicht sichtbar. Hat die Decke ein Nylon-Inning, bitte einmal ganz genau schauen, ob hier kleinere Löchlein zu sehen sind. Somit wäre die Undichtigkeit der Decke auch geklärt.

Viele Pferdebesitzer sehen ihre Pferde nur nach Feierabend im Stall, was die lieben Vierbeiner auf dem Paddock, Auslauf oder der Weide am Tage so treiben, bleibt unbeobachtet. So kann eine Decke bei Wind und Regen hochwehen, dass Innenfutter wird nass und der Pferdebesitzer denkt am Abend, die Decke sei undicht.


Sollte eine Decke nach einer Deckenreinigung undicht sein, so hat dies ebenfalls nicht der Händler/Hersteller zu verantworten. Hier ist die Deckenreinigung in der Pflicht.

Sehr einfach kann jeder Pferdebesitzer feststellen, ob die Decke tatsächlich undicht ist: Man nehme eine Wanne, lege die Decke über den Rand, mit einer leichten Ausbeulung nach unten und gebe Wasser drauf. Sollte nach 12 Stunden kein Wasser durchgegangen sein, so ist die Decke dicht.


Solltet Ihr weitere Fragen zum Thema Pferdedecken haben, so steht euch unser Kundenservice sehr gerne zur Verfügung.

 

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